Reiseleitung: Beruf oder Berufung?

| 0 Kommentare | von Wikinger Reisen Christian Schröder

Es gibt für aufgeschlossene Menschen, die gerne unterwegs sind, keine spannendere Tätigkeit als die Reiseleitung: Ein Arbeitsplatz in den schönsten Weltgegenden, der intensive Kontakt zu anderen Kulturkreisen und  das inspirierende Zusammentreffen mit Menschen, die der Reiseleitung die schönste Zeit des Jahres anvertrauen. Grund genug, diese faszinierende Tätigkeit genauer anzuschauen.

Kein anerkannter Beruf:

In Deutschland gibt es kein anerkanntes Berufsbild „Reiseleitung“ oder eine Ausbildung, die  mit der des Touristikkaufmanns vergleichbar ist. Somit ist der Begriff „Reiseleitung“ nicht klar umrissen. Die angestrebte Unterscheidung zwischen der „Reisebegleitung“, die rein organisatorisch tätig ist und der „Reiseleitung“, die organisatorisch und erklärend durch ein Land führt,  ist beim Reisegast nicht angekommen. Um die Verwirrung zu komplettieren, taucht zusätzlich der Begriff der „Standortreiseleitung“ auf. Sie ist am Urlaubsort fest stationiert, organisiert dort Transfers, verkauft Ausflüge und bearbeitet Reklamationen.

Ausübung der Reiseleitertätigkeit innerhalb Europas

Deutsche Rundreiseleiter sind in mehreren europäischen Ländern Behinderungen durch die Behörden ausgesetzt. Das widerspricht dem Recht der freien Berufsausübung in der EU. Einige Mitgliedstaaten argumentieren, dass bei ihnen Gästeführung als Beruf definiert ist, dessen Ausübung eine mehrjährige Ausbildung voraussetzt. Da dies in Deutschland nicht der Fall ist, untersagen die entsprechenden Staaten deutschen Reiseleitern die Ausübung ihrer  Arbeit an intensiv frequentierten Sehenswürdigkeiten. Standortreiseleiter sind weniger von Restriktionen betroffen, da es bei ihrer Tätigkeit weniger zu Überschneidungen mit Gästeführern  kommt als beim Rund- und Studienreiseleiter.         

Ausbildungsmöglichkeiten zum Reiseleiter

Bezogen auf die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens bilden die Reiseveranstalter ihre Reiseleiter teilweise selbst aus. Oftmals fehlen hierbei touristische, psychologische sowie pädagogische Grundlagen. Hier leisten Institute für Fernstudien Basisarbeit, sie integrieren die Grundlagen wie bspw. bei der Ausbildung zur Touristik-Fachkraft. Für Reiseveranstalter ist eine derartige Ausbildung von Vorteil, weil sie sich in der Folge ganz auf die Vermittlung firmeninterner Inhalte konzentrieren können. Hinzu kommt, dass die Ausbildung über ein anerkanntes Institut der Forderung diverser EU-Mitgliedstaaten nach Reglementierung entgegen kommt.      

Fazit:

Es ist wohl mehrheitlich Berufung, die vor allem junge Menschen die Tätigkeit der Reiseleitung ergreifen lässt. Wer sich trotz aller Unwägbarkeiten darauf einlässt, wird  durch die ehrliche Begeisterung und pure Freude seiner Gäste belohnt. Vorausgesetzt es gelingt der Reiseleitung, Urlaub als Auszeit vom Alltag zu zelebrieren.

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